Notpfote Fell- & Federheim
Auch Sat 1 Gold war mit PRAXIS DR. DREESEN – EIN HOF FÜR TIERE (Staffel 6 • Episode 4 • 2. Video, ab Minute 9:20) schon bei uns 🙂
und das Frühstücksfernsehen natürlich ebenfalls
Viele Hühner werden, nachdem sie in der Massentierhaltung als Eierlege-Maschinen ausgebeutet wurden, mit 16 Monaten getötet. Bei der normalen Lebenserwartung eines Huhns von 5 bis 10 Jahren – das älteste Huhn der Welt ist laut Guinness-Buch der Rekorde 16 Jahre alt geworden – wäre es, auf den Menschen übertragen, so, als würden wir nach Jahren der Kinderarbeit am Ende des Grundschulalters hingerichtet! Wir retten diese Wesen bei sogenannten Ausstallungen vor dem sicheren Tod und versuchen, für sie lebenswerte Lebensplätze zu finden. Wir vermitteln die ausgestallten Tiere jedoch nicht nur an geeignete Interessenten, sondern sie durchlaufen den gesamten Notpfote-Prozess, den seit über 10 Jahren erfolgreich auch all unsere vierbeinigen Freunde durchlaufen. Das heißt, zunächst einmal versorgen wir sie tiermedizinisch.
Wer einmal erlebt in welch erbarmungswürdigen Zuständen Hühner – selbst die aus einer Freiland-Bodenhaltung – die Anlagen verlassen oder mitansieht, wie ein junges Tier völlig verwurmt unter Krämpfen auf dem OP-Tisch sein Leben lassen muss, wird seine Eier nicht mehr beim Discounter kaufen. Doch den wenigsten ist bewusst, dass in Fertigprodukten wie z. B. Gebäck oft Eier aus Käfighaltung verwendet werden. Es besteht bei verarbeiteten Lebensmitteln keine Kennzeichnungspflicht mit den Nummern (0, 1, 2, 3), so wie es beim „ganzen“ Ei der Fall ist. Aber zu Krankheiten und Parasitenbefällen, Antibiotika bei Schlachthühnern, Käfighaltung und Kükenschreddern findet man im Netz genügend Material, so dass wir diese Thematik hier nicht erneut erschlagen wollen.
Die meisten Großbetriebe (einer Studie der Georg-August-Universität Göttingen zufolge empfanden die Befragten bereits einen Bestand von 5000 Masthühnern als Masse, der tatsächliche Bestand liegt im Schnitt jedoch bei 35 000 Tieren) bevorzugen es sowieso, die Tiere töten, anstatt sich von uns den Schlachtpreis zahlen zu lassen und verweigerten jegliche Kooperation. Nachdem wir unsere erste Erfahrung mit den Massentierhaltungsbetrieben gemacht hatten, beschlossen wir, diese auf keinen Fall weiter zu unterstützen. So arbeiten wir nun mit ausgesuchten Bio-Bauern, die im Schnitt um die 500 Tiere halten und – bei aller Kritik am System – eine emotionale Bindung zu ihren Tieren aufgebaut haben und froh darüber sind, den „ausgedienten“ Hühnern noch zu einem wohlverdienten „Ruhestand“ verhelfen zu können.
Wenn unsere gefiederten Freunde dann erst mal durchgecheckt und grundversorgt sind, kommen sie – je nach Rasse, Alter, Zustand oder Gebrechen – zu ihren Artgenossen auf unsere Pflegestellen oder direkt ins Federheim. Danach erst werden die Tiere von dort aus an geeignete Interessenten abgegeben – natürlich ebenso wie bei Hund und Katz´ erst nach erfolgreicher Vorkontrolle.
Hier erwartet sie ein völlig unbekanntes neues Leben mit ausreichend Platz, Sandbädern, Deckungssträuchern und – nach der Quarantäne – Anschluss an eine Gruppe ihrer Art oder auch ihrer Wahl. Denn neben den mittelgroßen Lege-Hybriden sind inzwischen auch einige andere große Hühnerrassen, aber auch Zwerghühner unterschiedlichster Couleur bis hin zu Wildenten und -gänsen als Auswilderungs- oder Gnadenplatz-Gäste aus unserem Wildtier-Projekt Wildpfote.de in Deutschlands erstem Gefieder-Tierheim in Neuss-Rosellerheide ansässig. Und so kann es kommen, dass ein in der Herde ihrer eigenen Art gemobbtes Huhn Anschluss findet bei einer gänzlich anderen Art. Das ein oder andre Huhn versucht sogar, sich mit dem einem oder anderen unserer Hunde anzufreunden – sehr zum Befremden der Fellnasen. Aber auch wenn die Liebe oft nicht gegenseitig ist, eine Gefahr geht nie von unseren Hunden aus. Im Gegenteil versteht sich beispielsweise unsere Hollandse Herder Hündin eher als Hühner- denn als Schäferhund – vor allem, wenn ab und zu ein frisches Ei dabei herausspringt…
Alles ist mit allem verbunden
Und genauso, wie die Tiere sich hier ergänzen, so ergänzen sich auch alle Notpfote-Projekte unter- und mit-einander: die Tiere, die – übergangsweise oder dauerhaft ihren Platz in unserem Federheim gefunden haben, werden (sobald Corona es wieder erlaubt) durch die Tierschutzlehrer-Seminare in die Kinder- und Jugendarbeit eingebunden, um bei den nachfolgenden Generationen die Faszination und das Verständnis für die Zusammenhänge in unserer gemeinsamen Mit-Welt zu entfachen. Und auch die Ehrenamtler*innen aus dem Projekt Senioren-für-den-Tierschutz partizipieren von der Begegnung (und den Eiern) unserer Belegschaft durch sinnstiftende Betätigung in einem tierischen Umfeld.
Ein weiterer Aspekt des Federheims ist jedoch auch sein anteiliger Gnadenhof: Die Tiere, die nicht ausgewildert oder vermittelt werden können, dürfen ihren Lebensabend hier verbringen. So wie wir in der Vergangenheit große „Nutztiere“ wie Rinder (John-Boy und Mary-Ellen) oder auch Pferde in einem ganz kleinen Rahmen auf Gnadenhöfe gesetzt und die Kosten für die Betreuung übernommen haben, so können wir die „Kleinen“ hier nun selbst betreuen. Das Projekt Senioren für Senioren richtet sich an ältere Menschen, die den Wunsch nach einem Haustier hegen, aber üblicherweise keine Tiere mehr in Tierheimen oder vom Züchter bekommen können. Wir kooperieren mit vielen Tierschutzvereinen und übernehmen gezielt alte Tiere, versorgen sie tiermedizinisch und verbinden sie mit den älteren Menschen, auf dass sie dort einen Lebensplatz finden. Dies kann zukünftig auch für unsere gefiederten Freunde realisiert werden. Das ist Teil der Aufgaben dieses Gefieder-Tierheims.
Watt nix kost´, is´ uch nix
Die Kosten mithin bleiben – und ähnlich wie bei den Wildpfoten fühlt sich kein Land, keine Kommune, keine Stadt so richtig verantwortlich. Und so sind wir auch – und besonders – hier bei diesen Projekten auf Spendengelder und ehrenamtliche Unterstützung angewiesen, um – vor allem die tiermedizinische – Versorgung aller Notpfote-Schützlinge zu gewährleisten. Ein Großteil der Ställe für die Federtiere wurde schon von uns – hier sowie auf diversen Pflegestellen – realisiert. Eine fuchssichere Umzäunung und weitere Ställe konnten durch großzügige Zuwendungen u.a. der Postcode- Lotterie finanziert werden 💛 Laufende Kosten von ca, EUR 1.500,- für Futtermittel und durchschnittlich EUR 3.500,- für tiermedizinische Versorgung werden bei Förderungen leider nicht berücksichtigt…
Hier ein paar Impressionen aus verschiedenen Berichten über das #Federheim:
********************************************************************
********************************************************************
********************************************************************
********************************************************************
********************************************************************
********************************************************************
********************************************************************
********************************************************************
********************************************************************
Volksbank Düsseldorf, Empfänger: TSV Notpfote, IBAN: DE27301602133304402015, BIC/SWIFT: GENODED1DNE, Verwendungszweck: Tierschutz