Erdbebenhilfe Türkei #animalhopeunited
Update 5. September 2024
Der Verfassungsgerichtshof (AYM) wird heute seine erste Prüfung in dem Fall durchführen, in dem es um die Aufhebung und Aussetzung der Ausführung einiger Bestimmungen des Gesetzes zur Änderung des Tierschutzgesetzes geht, das Vorschriften über streunende Tiere enthält.
Am 15. August reichte die Republikanische Volkspartei (CHP) einen Antrag bezüglich des Gesetzes ein, das nach seiner Veröffentlichung im Amtsblatt am 2. August 2024 in Kraft trat. Auf den Antrag hin hat das Verfassungsgericht den Fall auf die Tagesordnung der heutigen Generalversammlung gesetzt. Nach der ersten Prüfung wird der Fall, sofern der Antrag keine Mängel aufweist, in der Sache selbst behandelt werden. Darüber hinaus kann auf dieser Sitzung auch der Antrag auf Aussetzung der Vollstreckung geprüft werden. Die CHP hatte vor dem Verfassungsgericht die Aufhebung und Aussetzung der Vollstreckung von 16 der 17 Artikel des Gesetzes beantragt. Der stellvertretende Vorsitzende der CHP-Fraktion, Gökhan Günaydın, erklärte, dass die von der CHP beim Verfassungsgericht beantragten Artikel gegen die Rechte der Tiere, das öffentliche Interesse, die grundlegenden Ziele und Pflichten des Staates, das Recht auf Leben, das Recht auf Umwelt, den Grundsatz des Schutzes von Naturgütern und die Auswirkungen internationaler Abkommen auf das innerstaatliche Recht verstießen.
Update 15:00 Uhr:
Das Verfassungsgericht hat die Klage zugelassen und wird darüber entscheiden!
Lasst uns alle unsere Energien bündeln und konzentriert in die Türkei schicken, auf dass dieses letzte Aufbäumen der Opposition erfolgreich sein wird und…
Hört nicht auf, LAUT sein und diese Infos in den Medien zu teilen!
Schreibt dem Verfassungsgerichtshof mit einem KLICK HIER
„WIR WISSEN, WAS SIE TUN!“
Quelle: Notpfote Mitarbeiter und Kooperationspartner in der Türkei, sowie gazeteoksijen.com & evrensel.net
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Update 14. August 2024
Zwei Wochen nach Inkrafttreten des „Massaker- oder auch Schlachtgesetzes“, wie es in der Türkei genannt wird, mehren sich die (belegten) Hiobsbotschaften aus (derzeit) vier Städten. Während nach Niğde und Altindağ/Ankara nun auch in Uzunköprü/Edirne der Fund toter Hunde für Empörung sorgte, hieß es in der Erklärung der İYİ-Parteigemeinde: „Wir haben Strafanzeige eingereicht.“. Der Gesetzentwurf, der die Tötung streunender Hunde vorsieht und die Verantwortung dafür den Kommunen überlässt, wurde im Amtsblatt veröffentlicht und trat am 2. August in Kraft. CHP-Vorsitzender Özgür Özel kündigte an, das Gesetz vor das Verfassungsgericht zu bringen, letzte Vorbereitungen seien getroffen.
Seit 19 Monaten arbeiten wir nun im – immer noch desaströsen – Erdbebengebiet in Hatay. Neben unseren 14tägigen Vorstandsbesuchen bei den Gouverneuren, Veterinärämtern und Bürgermeistern der Städte, kümmern sich inzwischen drei feste Mitarbeiter in unserer Nothilfestation zusammen mit den kooperierenden Tierarztpraxen um die Rettung und Versorgung der Straßentiere.
Leider hat das Parlament in Ankara am 30. Juli 2024 die vielfach kritisierten und daher mehrfach geänderten Neufassungen der 17 Artikel des alten Tierschutzgesetzes Nr. 5199 verabschiedet. Diese Änderungen sehen u.a. vor, dass ALLE Straßentiere eingesammelt und in (die nicht vorhandenen) Tierheime gebracht werden müssen. Anders als vorher, dürfen die Tiere nicht nur nicht mehr kastriert und geimpft freigelassen werden, sondern bestimmte Rassen, kranke und – nach persönlichem Dafürhalten – als aggressiv erscheinende Tiere, dürfen SOFORT GETÖTET werden!
Dies führt seit einer Woche zu vermehrten Übergriffen der damit nun scheinbar legalisierten privaten Tierhasser, die auf barbarische Weise Hunde, Katzen und andere Tiere zu Tode prügeln und teils lebendig in Massengräbern verscharren! Die große Mehrheit der tierfreundlichen Einwohner ist traumatisiert und verzweifelt – besonders die Kinder, die dies mit ansehen müssen, erleiden schwerwiegende und bleibende Schäden!
Neben der politischen Arbeit mit der Tierrechtsorganisation HAYTAP konzentrieren wir uns derzeit auf die Unterstützung der lokalen Tierschützenden und die Rettung der Tiere. Dazu planen wir – teils sogar mit „diskreter“ Unterstützung verschiedener tierliebender Städte, Gemeinden und Tierheimen – Kapazitätserweiterungen an diversen Standorten im Land.
Wir wissen, fühlen und erleben: das alles ist bei geschätzten vier bis sechs Millionen Straßentieren logischerweise immer nur ein Tropfen, doch viele Tropfen sind ein Meer und selbst ein einzelner kann ein Fass zum Überlaufen bringen!
Wenn Ihr auch Eure Tränen zu solchen Tropfen werden lassen wollt, unterstützt die lokale Arbeit vor Ort – ob politisch oder im Feld – und werdet laut in alle Richtungen. Egal, ob Ihr Petitionen zeichnet (unten findet Ihr einige angehängt) oder Eure Freunde/Kollegen/Verwandte in der Türkei aufklärt oder Kinderschutzorganisationen ins Boot holt:
Es bleibt wichtig, zu agieren und es nicht dabei zu belassen. Dies hier ist nicht vergleichbar mit den staatlichen Säuberungsaktionen, die schon oft genug in vielen Ländern vor großen Events wie ESC, WM, EM und Wirtschaftskongressen vorkommen! Dies wird einen langen Rückschritt ins Mittelalter der Barbarei für ein wunderschönes Land mit wunderbaren Tieren bedeuten und viele gute Menschen – und wir denken dabei auch und besonders an die Kinder! – nachhaltig traumatisieren.
Darum werdet bitte nicht müde, verzweifelt nicht daran, verfallt nicht in Schockstarre, sondern werdet und bleibt LAUT!
Jede/r kann etwas beitragen! Und wenn es Unterschreiben und Teilen ist – hier die größten Petitionen dazu:
- NEIN ZU MASSAKER UND SAMMLUNG IN UNTERKÜNFTEN! #WithdrawTheLaw (438.171 Stimmen, Stand jetzt)
- Fordern Sie die türkische Regierung auf, das neue Gesetz zur Tötung streunender Tiere zurückzunehmen (66.555 Stimmen, Stand jetzt)
- Kameraaufzeichnungssysteme sollten in Notunterkünften eingeführt werden und dieses System sollte rund um die Uhr für alle zugänglich sein (59.248 Stimmen, Stand jetzt)
- VETO Petition für Straßenhunde in der Türkei (52.392 Stimmen, Stand jetzt)
- Herr Präsident, schauen Sie bitte in die Augen gerösteter Kichererbsen und legen Sie Ihr Veto gegen das Gesetz ein #VetoTheLaw (47.950 Stimmen, Stand jetzt)
- HELP SAVE 4 MILLION TURKISH DOGS FROM BEING SLAUGHTERED (27.762 Stimmen, Stand jetzt)
- CHP – Antrag beim Verfassungsgericht auf Aufhebung des Massakergesetzes @herkesicinchp (15.586 Stimmen, Stand jetzt)
- Das Massaker in Niğde Shelter sollte untersucht und die Verantwortlichen vor Gericht gestellt werden (15.249 Stimmen, Stand jetzt)
- Email Turkish Embassies and Consulates (12.200 Stimmen, Stand jetzt)
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Update 30. Juli 2024
Heute früh um 3 Uhr 50 Ortszeit hat das Parlament in Ankara, #Türkei, die vielfach kritisierten und daher mehrfach geänderten Neufassungen der 17 Artikel des alten Gesetzes Nr. 5199 durchgewunken – pünktlich vor der Sommerpause des Parlaments. Jetzt fehlt nur noch die Unterschrift von Präsident Recep Tayyip Erdoğan – Er allein hat die Macht, es zu stoppen. Es besteht noch die Möglichkeit, diese Gesetzgebung zu stoppen…
Eine 30 Tage Frist, nach der nicht adoptierte gesunde Tiere getötet werden sollten, gab und gibt es nicht – die AKP-Vorschläge dahingehend wurden abgelehnt.
Dennoch ist es ein harter Rückschlag für alle Tier(freund)e, da die Auflagen für die Kommunen in der Mehrheit nicht zu erfüllen sind und daher deren Auslegung, heißt auch die Beurteilung der Tiere, einem weiten Spielraum unterlegen ist…
Lediglich 332 von 1390 Gemeinden in der Türkei verfügen derzeit über Tierheime!
Deren Gesamtkapazität von 105.000 offiziellen Plätzen stehen geschätzte 4-6 Mio. Straßentiere gegenüber…
Obwohl die alten Rechtsvorschriften seit 2004 in Kraft sind, kommen die meisten Gemeinden und das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, das für die regelmäßige Überprüfung des Zustands der Rehabilitationszentren in der gesamten Türkei zuständig ist, ihrer gesetzlich vorgeschriebenen Verantwortung nicht nach.
Ohne regelmäßige Impfungen, Behandlungen und Sterilisationen, ohne das Verbot von Tierhandlungen und des Handels mit Haustieren und ohne die systematische Förderung der Adoption von Hunden aus Tierheimen schaffen die Gemeinden seit Jahren eine Population von Hunden, die auf den Müllhalden und in den Wäldern, wo sie entsorgt werden, ums Überleben kämpfen und schließlich qualvoll sterben.
Das neue Gesetz verbietet nicht die Zucht und den Handel mit Hunden, was erheblich zum Anstieg der Populationen beiträgt.
Es fehlen auch Maßnahmen, um Besitzer davon abzuhalten, ihre Hunde auszusetzen, und es werden keine strafrechtlichen Sanktionen für Gewalttaten gegen sie verhängt.
Die Rechtsanwältin Gizem Karataş wies auf die hasserfüllte Sprache hin, die fast täglich in den Medien veröffentlicht wird und sich gegen streunende Hunde richtet:
„Es wurde ein Problem geschaffen, das als Streunerproblem bezeichnet wird, und es wurde versucht, eine Wahrnehmung zu schaffen und die Tiere zu dämonisieren. In Wirklichkeit handelt es sich aber um ein Bevölkerungsproblem.
Mit anderen Worten: Artikel 6 des Tierschutzgesetzes besagt, dass die Gemeinden verpflichtet sind, streunende Hunde zu impfen, zu sterilisieren und sie in ihre Häuser zurückzubringen. Doch statt dies zu tun, entsorgen die Gemeinden seit 2004 die Hunde auf Müllhalden, an Berghängen und an den Rändern von Autobahnen. Während die Hunde hier aufgrund der Lebensbedingungen, in denen sie sich bereits befinden, sterben, bedeutet dies auch, dass sie sich weiter vermehren. Und die Population dieser Tiere nimmt unkontrolliert zu.“
Die Rechtsanwältin Tuğba Gürsoy erklärte, dass es nicht nur in Gemeinden der AK-Partei, sondern auch in Gemeinden, die von Oppositionsparteien regiert werden, zu schwerwiegenden Verstößen gegen die Tierrechte kommt, und betonte, dass mit der Änderung des Tierschutzgesetzes im Juli letzten Jahres alle Gemeinden verpflichtet wurden, Pflegeheime einzurichten, aber viele Gemeinden noch nicht einmal einen Schritt in diese Richtung unternommen haben.
„Die Gemeinden kommen ihrer Pflicht nicht nach, und das Ministerium für Land- und Forstwirtschaft, das für die Überwachung der Umsetzung des Gesetzes zuständig ist, kommt seiner Pflicht definitiv nicht nach.“
„Wir haben das Pflegeheim in Konya zweimal ausführlich besucht. Es liegt nicht nur ein Verstoß gegen Artikel 6 vor, sondern es gibt Verstöße gegen mehrere Artikel der Verordnung mit der Nummer 5199. Wir haben alle diese Verstöße gemeldet und uns mit einer sehr umfassenden Petition an die Staatsanwaltschaft gewandt. Nach uns geht das Ministerium mit 50 Tierärzten hin und druckt einen Bericht aus, dass alle Tiere gesund sind. In der Türkei gibt es etwa 1400 Gemeinden, von denen nur 200 die Möglichkeit haben, Tiere zu kastrieren. Es gibt Pflegeheime, die den Gemeinden angegliedert sind, und die Tierärzte dort wissen nicht einmal, wie man sterilisiert.“
Viele Beispiele zeigen, dass solche Maßnahmen die Zahl der Streuner nicht reduzieren. Es ist nicht nachhaltig und grausam, streunende Hunde zu töten. Es gibt Alternativen zur Reduzierung der Streunerpopulation, wie die CNVR-Methode Fangen – Kastrieren – Impfen – Freilassen, die eine nachhaltige langfristige Lösung darstellt✅.
Für unsere Arbeit in Hatay bedeutet dies, dass wir uns bei unseren Impfungen und Kastrationen vornehmlich auf die augenscheinlich gesunden Tieren fokussieren und die Freilassung verzögern, bis die Umsetzungvarianten in unserer Nachbarschaft mit den Verantwortlichen besprochen wurde.
Wir haben bereits erste Meldungen aus dem Umland, wo auch Hunde mit Leishmanien und/oder Sarkoptes eingeschläfert wurden – da diese ja in seltenen Fällen für Menschen gefährlich werden können. Obschon die Übertragbarkeit der Zoonose Leishmaniose sehr gering ist und der Sarkoptes-Befall gute Heilungschance hat.
Ihr erinnert Euch an Gandalf, der in weit fortgeschrittenem Sarkotes-Stadium von uns aufgegriffen und behandelt wurde und der sich jetzt nach zwei Monaten bester Gesundheit erfreut!
Die Verabschiedung des Gesetzes ist frustrierend, kann aber vor dem Verfassungsgericht angefochten werden!
Dies müssen jedoch die Oppositionsparteien tun, wir Tierschützer können dies nicht 🙁
Was wir jedoch tun können, ist LAUT sein und diese Infos in den Medien teilen!
„WIR WISSEN, WAS SIE TUN!“
Quelle: Notpfote Mitarbeiter und Kooperationspartner in der Türkei, sowie gazeteoksijen.com & evrensel.net
Update 23. Juli 2024
Der umstrittene Artikel 5 wurde angenommen
Artikel 5 des Vorschlags, der die unten beschriebenen Änderungen am Tierschutzgesetz vorsah, wurde während der Diskussionen der Kommission angenommen. Artikel 5 wurde mit dem Änderungsvorschlag der AK-Parteiabgeordneten wie folgt geändert:
„Unter die in ein Tierheim zu bringenden Hunde fallen solche,
- die eine Gefahr für das Leben und die Gesundheit von Mensch und Tier darstellen,
- deren negatives Verhalten nicht kontrolliert werden kann,
- die an einer ansteckenden oder unbehandelbaren Krankheit leiden oder
- deren Adoption verboten ist.“
Die Änderungsvorschläge der Oppositionsabgeordneten zur Streichung von Artikel 5 des Gesetzentwurfs wurden abgelehnt. Damit hat sich das Parlament klar positioniert und nun wird der Präsident dies noch absegnen.
Damit werden unsere Kastrationsaktionen an freilaufenden Straßenhunden nunmehr nur noch für die gesunden und friedvollen Tiere Sinn ergeben – was per se ja schon ein Fortschritt ist.
Zusammen mit den geänderten Details unten, könnte man meinen, dass diese Gesetzesnovelle für das Gros der Straßentiere ein Segen sein kann. Allerdings befürchten wir ob der rein finanziell schwierigen Umsetzung in einigen Fällen das folgende Szenario:
- ALLE Hunde werden von der Straße geholt.
- Die Kranken, die Alten und die, die eine Behandlung gegen Krätze und Tollwut usw. benötigen, werden direkt eingeschläfert.
- UND die anderen Hunde, die in Tierheimen untergebracht sind, werden eingeschläfert, weil sie dort ebenfalls krank werden.
Die Zeit wird zeigen, wie die Provinzen und Kommunen es mit Auslegung und Befolgung der Umsetzung halten. Gemeinden, in denen die CHP (die größte Oppositionspartei) regiert, haben angekündigt, dass sie sich nicht an das Gesetz halten werden, egal wie schwerwiegend die Konsequenzen sind.
Aber die Region Hatay wird seit der letzten Wahl von Erdogans Partei regiert. Wir stehen mit einigen Gemeinden dennoch in gutem Kontakt und hoffen dabei auf den türkischen Widerstandsgeist. Denn auch sie wissen, dass
„WIR WISSEN, WAS SIE TUN!“
Quelle: Notpfote Mitarbeiter und Kooperationspartner in der Türkei, sowie gazeteoksijen.com & evrensel.net
Update 21. Juli 2024
Morgen Mittag, 14 Uhr in der #Türkei: die Änderungen der ersten drei Artikel im türkischen #Tierschutzgesetz 5199 sollen im Parlament final beschlossen werden.
Es wurde von AKP und MHP zwar beschlossen, dass Strassentiere nach dem Einfangen, „nicht mehr wie bisher gechipt, geimpft, kastriert wieder freigelassen“ sondern für 30 Tage zur Adoption stehen und danach getötet werden sollen, aber ob das #Gesetz angenommen wird oder nicht, hängt von der Mehrheit der anderen Abgeordneten im Parlament ab.
Nach landesweiten Protesten und Verweigerungsbekundungen u.a. der türkischen Tierärzte, dieser Umsetzung zu folgen, wurde die Entscheidung zunächst verschoben und einige Details nachgebessert.
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Das Aussetzen von streunenden Tieren, die im Auftrag der örtlichen Behörden eingesammelt wurden, oder das Zurücklassen von Tieren außerhalb des Tierheims ist verboten.
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Die Strafe für das Aussetzen eines Tieres wird erhöht. Zudem wird eine Person, die ein Haus- oder Nutztier vorsätzlich tötet, zu einer Gefängnisstrafe von sechs Monaten bis vier Jahren verurteilt.
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Großstädte, Provinzgemeinden und Gemeinden mit mehr als 25.000 Einwohnern werden verpflichtet, Tierheime zum Schutz, zur Pflege und Rehabilitation streunender oder gefährlicher Tiere bis zu ihrer Adoption einzurichten.
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Gemeindebürgermeister und Gemeinderatsmitglieder, die keine Mittel für Tiere bereitstellen oder die bereitgestellten Mittel nicht für den Bau von Tierheimen, das Einsammeln streunender Tiere, ihre Rehabilitation oder ihre Pflege bis zu ihrer Adoption verwenden oder diese Mittel für andere Zwecke nutzen, werden zu einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zwei Jahren verurteilt.
Dies wurde am 13. Juli zunächst in der Landwirtschaftskommission und morgen dann in der Generalversammlung ausgearbeitet. Unsere Partnerorganisation Haytap hatte auf ihrer Webseite schon vor sechs Monaten die Adresse des Landwirtschaftsministeriums und einige Vorlagen für ProtestBRIEFE (keine eMails!) bereitgestellt, die international genutzt wurden. Wir hatten den Link dorthin dsgvo-konform gekürzt und geteilt: https://t1p.de/tuerkeigesetz
„WIR WISSEN, WAS SIE TUN!“
Update Juni 2024
Gemeinsam mit unserer Partnerorganisation Engelli Patiler haben wir nun mit der Stadt #Samandag den Vertrag für eine größere Kastrationsaktion gezeichnet! Es sollen in einem ersten Ansatz über 500 Hunde in den nächsten vier Wochen im Stadtgebiet gesammelt, geimpft, kastriert und gemarkert werden. Aber warum starten wir gerade in Samandag?
Samandag ist die südlichste Stadt der Region Hatay, die durch das Jahrtausend-Erdbeben im Februar 2023 fast vollständig zerstört wurde.
Damit verloren nicht nur viele Menschen und Tiere ihr leben, sondern auch viele Haustiere ihre Familien. Diese sind somit selbst zu Straßentieren geworden und kämpfen seitdem mit dem alten Bestand um Futter und Reviere. Dabei verlieren sie so manchen Kampf mit den erfahrenen Tieren.
Viele Tierfreunde, die über Jahre hinweg ihre geliebten Straßentiere versorgt haben, sind nun entweder tot, verzogen oder finanziell nicht mehr in der Lage die Versorgung aufrecht zu erhalten.
Die durch mangelnde staatliche Unterstützung und zivile Koordination in Jahrzehnten entstandene südöstliche Straßentierproblematik potenziert sich also gerade in dieser türkischen Region.
Begrenzt durch das Mittelmeer im Westen und das syrische Grenzgebirge im Osten bietet dieser Landstrich aber die ideale Ausgangsposition für die erste von mehreren Kastrationswellen!
Eine von unten nach oben verlaufende Eindämmung der unkontrollierten und dauerhaften Vermehrung kann – konsistent durchgeführt – einen signifikanten Unterschied machen und als Blaupause für weitere NeuterNow-Wellen dienen!
Ein weiterer Ansatz bietet sich im äußersten Ostzipfel zum Iran an:
Treffen sich diese beiden Wellen, wäre bereits die Hälfte der Population dieses riesigen Landes unter Kontrolle!
Diese Vision fügt sich nahtlos in unsere Auslandstierschutz-Strategien der letzten 15 Jahre ein und schließt unsere „Kastrationsklammer“ um das Schwarze Meer…
Gerade jetzt, wo der alternde Präsident nach seinem Besuch bei Viktor Orban in Ungarn animiert wurde, die erfolglose osteuropäische Säuberungspolitik auch im eigentlich tierfreundlichen türkischen Gesetzbuch zu verankern, ist es notwendig, gemeinsam mit allen Tierfreundinnen nicht nur auf der Straße dagegen zu protestieren sondern tatkräftig mit anzupacken und zu demonstrieren, dass der einzig sinnvolle Weg nur über Kastrations- und Impfprojekte erfolgen kann!
Lasst es uns gemeinsam angehen!
#animalhopeunited #kısırlaştıraşılatyaşat
„WIR WISSEN, WAS SIE TUN!“
Update Juli 2023
Seit dem Beben sind wir alle 14 Tage vor Ort – im Wechsel mit den beiden Ukraine-Projekten. Nachdem die großen Hilfsorganisationen ihre Helfer aus Angst vor Seuchen und Schießereien bereits nach wenigen Wochen vollständig abgezogen haben, ist die Situation im Osten der Türkei ist immer noch verheerend und wird täglich schlimmer:
Obwohl während der dreimonatigen Notstandsphase die Aufstände niedergeschlagen, die Plünderungen durch Militäreinsätze eingedämmt wurden und die großen Seuchen ausgeblieben sind, kommen die Räumungsarbeiten immer noch nur schleppend voran, von Wiederaufbau keine Rede – geschweige denn, dass staatliche Unterstützung in Aussicht stünde. Die Menschen stehen im Schnitt drei Stunden in der staub- und asbestgeschwängerten, von Fliegenwolken durchsetzten Luft bei 44° Celsius an, um zwei Liter Trinkwasser zu bekommen. Nahrungsmittel kommen nur sporadisch an. Die Weltpresse hat das Interesse verloren.
Natürlich ist auch die Situation für die Tiere nicht tragbar: die Haus- und Wohnungstiere, die sich mit den verschimmelten Kühlschrankinhalten einige Wochen in den Ruinen ernährt haben, streiten nun mit den alteingesessenen Straßentieren um das wenige Essbare, das sie finden können. Viele der tierlieben Türken und Araber, die über Jahre „ihre“ Straßentiere versorgt hatten, sind nicht mehr da. Wir trafen bereits im Februar einen Mann, der alles verloren hatte, seine Frau, seine Kinder, sein Hab und Gut. Er blieb in Antakya, lebt in einem gefundenen Campingzelt in seinem zerstörten Viertel, um sich weiter um „seine Tiere“ dort zu kümmern. Es ist auch heute noch da…
Trotz unserer Medienarbeit auf all unseren Kanälen und selbst mit TV-Unterstützung kamen in fast fünf Monaten nur 975 Euro an Spenden für dieses Hilfsprojekt und wir verloren beinahe (mal wieder) den Glauben an die Menschen. Nachdem uns Malte Zierden mit Freundin Phia und seinen Kumpels Broder, Zeck und Fabian nicht nur in der Ukraine beim Bau des Tierheims unterstützt, fuhr er auch mit uns eine Evakuierung am Staudamm von Kherson und begleitete uns danach auch in die Türkei. Wie bereits der WDR-Kameramann, der uns in beide Einsatzgebiete begleitet hatte, war er so tief erschüttert von den Eindrücken dort, dass er sofort davon berichten wollte. Und so konnte bereits wenige Tage nach seinen Posts durch die solidarische Unterstützung seiner Community der Etat für die Türkei auf sagenhafte 200.000 Euro aufgestockt werden! An dieser Stelle nochmals an alle Spender:innen ein riesengroßes Dankeschön. Ihr macht wirklich einen Unterschied für die Tiere & Menschen dort!
Aktuell (Stand Juli 2023) fahren wir neben einem voll beladenen Sachspenden-Lkw auch ein neues (gebrauchtes) Einsatzfahrzeug nach Antakya, damit die VorOrt-Teams die Hilfsgüter und Tiere über die Entfernungen bis zu 1.000 km logistisch überhaupt bewältigen können. Wir können nun Container für die Erstversorgung und Quarantänisierung der Tiere in Defne kaufen, die Kapazitäten in der HAYTAP-Klinik in Osmanyie und in Mehmets Shelter der Nazilli Hayvan Hakları ve Doğa Koruma Derneği erweitern. Auch die Bestellungen für die ebenso notwendigen, wie schwer zu beschaffenden Impfstoffe sind auf dem Weg! Nur so können die eigentlichen Helden dieser Story, Mehmet Tigoglu und Hakan Tanriover, dort tagtäglich die Stellung halten!
Mit Eurer Unterstützung kann ein kleines Team vor Ort Großes erreichen!
Wir freuen uns auch über die zahlreichen Angebote tatkräftiger Unterstützung und aktiver Mitarbeit in den Kriegs- und Krisengebieten, müssen diese aber leider aus versicherungs- und haftungstechnischen Gründen ablehnen. Der Platz an Bord der wenigen verfügbaren Einsatzfahrzeuge ist zudem i.d.R. komplett von Futter, Hilfsgütern, Equipment, Transportboxen und Tieren eingenommen.
Wenn jemand jedoch mind. drei Wochen am Stück – weniger ergibt aus Gründen der Einarbeitungszeit keinen Sinn – als Selbstversorger:in ehrenamtlich in einem Tierheim helfen möchte, können wir ggfs. Kontakte herstellen. Dabei sollte klar sein, dass die körperlich harte Arbeit (Stallreinigung, Futtersäcke schleppen etc.) in extremen Temperaturbereichen bei wenig Erholung/Schlaf und limitierter Nahrungszufuhr in teils wenig hygienischen Umgebungen mit vielen verstörenden Eindrücken einer sehr guten körperlichen und mentalen Verfassung bedarf.
Wir schauen nicht weg!
Das verheerende Erdbeben in der Türkei und in Syrien hat bislang über 50.000 Menschenleben gekostet – so die offiziellen Zahlen. Bei Einwohnerzahlen von mehr als 1,7 Millionen allein für die Region Hatay wird bei dem Ausmaß an Zerstörung vor Ort schnell klar, dass viel mehr Opfer zu beklagen sind. Auch unzählige Tiere sind auf Hilfe angewiesen, müssen aus den Trümmern geborgen werden und brauchen medizinische Hilfe, sowie Futter und Unterbringungsmöglichkeiten.
Mit Unterstützung von VETO – Tierschutz und anderen Kooperationspartnern in der Erdbebenregion planen, organisieren und finanzieren wir Evakuierungen für Tiere und Menschen, medizinische Versorgung sowie Transport und Unterbringung von Futter, Hilfsgütern und Einsatzkräften vor Ort.
Ziel ist es, zusammen mit unseren Kooperationspartnern im In- und Ausland dort ein Netzwerk aufzubauen, das Tieren und Menschen in der Region kurz-, mittel- und langfristig hilft.
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„Jede:r Einzelne ist ein Tropfen, gemeinsam sind wir ein Meer.“
Verwendungszweck „Erdbebenhilfe“
Oder startet selbst Eure eigene Spendenaktion für uns:
Folgt/liked auch unsere Partnerseiten Tiernotruf.de, Tierschutzverein Dormagen e.V., @bundesverbandtierrettungen, @tierrettungsüdbaden, @TierAmbulanz Niederbayern, @tierhilfegusenthal und natürlich VETO – Tierschutz
Volksbank Düsseldorf: Empfänger: TSV Notpfote, IBAN: DE27301602133304402015, BIC/SWIFT: GENODED1DNE, Verwendungszweck: Tierschutz
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