Notfallmaßnahmen: Tiere & Kinder bei Hitze im Auto
Noch etwas zum Thema „Hunde bei Hitze im Auto“
Auch wenn der Sommer gefühlt noch nicht so wirklich heiß ist: für einen wehrlosen Autoinsassen reicht es allemal. Selbst ohne direkte Sonneneinstrahlung kann es tödlich enden: bei einer Außentemperatur von 35 Grad ließ im Jahr 2010 ein damals 48-Jähriger seinen Hund im Parkhaus in einem Transporter zurück. Innerhalb von eineinhalb Stunden heizte sich das Fahrzeug etwa 50 Grad auf. Die Polizei schlug die Heckscheibe ein – doch der Golden Retriever starb qualvoll. „Wer ein Tier bei Hitze im Auto zurücklässt, handelt verantwortungslos und verstößt gegen die Tierschutz-Hundeverordnung“, heißt dazu vom Deutschen Tierschutzbund.
Da dennoch die Gerichte bei der durch die Rettungsversuche entstandenen Sachbeschädigungen unterschiedlich urteilen, sollte vor dem eigenmächtigen Eingreifen einiges beachtet werden:
- Stellen Sie zuerst sicher, dass Sie nicht eine leere Hunde-/Katzentransportbox retten wollen!
- Beurteilen Sie die Situation mit klarem Kopf: Ein Hund im Auto an der Zapfsäule mit vier geöffneten Fenstern muss nicht direkt gerettet werden, bevor sein Besitzer von der Kasse zurückkehrt. Auch haben moderne Fahrzeuge oft Klimaanlagen, die auch ohne laufenden Automotor funktionieren
- Suchen Sie den Fahrer, sprechen Sie Ladeninhaber an, klingeln Sie an Häusern und suchen Sie sich Zeugen für die Situation und/oder machen Sie kurz ein Foto/Video davon
- Prüfen Sie, ob sich der Wagen auch ohne Beschädigung öffnen lässt, beispielsweise durch ein offenes Fenster oder weil er gar nicht verschlossen wurde.
- Hat der Hund eine tiefrote Zunge und einen glasigen Blick, hechelt er mit gestrecktem Hals, droht ein Hitzschlag. Weitere Symptome sind Erbrechen, Kreislaufprobleme oder sogar Ohnmacht. Dann muss das Tier schnellstens zum Tierarzt.
- Der Tierschutzbund rät: „Wer ein Tier in Not bemerkt, sollte umgehend die Polizei oder auch die Feuerwehr informieren, um das Fahrzeug öffnen zu lassen, falls der Fahrzeughalter oder Fahrer nicht schnell genug gefunden werden kann. Allerdings muss nachweislich nach ihnen gesucht werden. Die Feuerwehr hat per Gesetz nicht die gleiche Befugnis das Auto zu öffnen wie die Polizei.“
- Wenn wirklich Gefahr für Leib und Leben des Hundes besteht und alle Punkte bisher befolgt wurden, schlagen Sie ein Seitenfenster aus und holen den Hund heraus. Bieten Sie ihm Wasser an. Ist er bewusstlos, benetz Sie seinen Rachenraum mit Wasser, drehen ihn in Seitenlage und kühlen seinen Körper – mit den Beinen anfangend – bis die Tierrettung eintrifft. Falls keine feuchten Tücher zur Verfügung stehen, verwenden Sie kalte Gegenstände, die sie vorsichtig an seinen Körper halten.
Sind Sie sich nicht sicher, was zu tun ist, rufen Sie die Polizei und/ oder den Tier-Notruf